Linde

Winter-, Sommer & Silberlinde

Tilia cordata, Tilia platyphyllos, Tilia tomentosa

Details

Höchstalter mehrere 100 in Ausnahmefällen bis zu 1000 Jahre
Maximalhöhe ca 25 bis 40 m
∅ der Krone ca 13-30 m
Wachstum ca 25-50 cm/Jahr
Verw. Arten ca 20-45
Frosthärte ca -30°C
CO2-Speicher* ca 24,31 t CO2
*Der Schätzwert für den angegebenen CO2-Speicher beruht auf der Annahme eines Baumes mit 15m Höhe und 1,5m Durchmesser.
Dies entspricht einem Volumen von 26,5 m3.
Berechnet wurde auf Grundlage einer Zylinderform – also ohne ausladene Äste – und in Bezug zur jeweiligen Holzart- und Dichte.

Die angewendete Formel lautet:


Baum-Gewicht ÷ 2 ⋅ 3,67

Anzahl im Park / CO2-Speicher pro Baum

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Ist-Zustand
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Soll-Zustand
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CO2-Speicher in t

Inhalt vorlesen lassen:

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Wussten Sie schon?

Die Linde hat einen besonderen kulturellen Wert. Sie kennzeichnete einst den Dorfmittelpunkt in vielen Regionen Deutschlands. Der Baum war Versammlungsort, Verkündungsstätte und oft fanden auch Feste unter den Linden statt.

In der Symbolik steht die Linde für eheliche Liebe, Gastfreundschaft, Güte und Bescheidenheit.

Welche Bedeutung hat die Linde als Parkbaum?

Linden sind in Mittel- und Südeuropa einheimisch. Sie werden meist aufgrund ihres prächtigen Aussehens und kulturellen Wertes in Gärten und öffentlichen Bereichen gepflanzt.

Ihre Blüten locken mit ihrem würzigen Duft zahlreiche Insekten an und sind für Bienen ganz ausgezeichnete Weiden.

Wofür kann die Linde genutzt werden?

Die Linde zählt seit langem zu den bekanntesten Hausmitteln. Blätter, Blüten und Früchte der Linde enthalten Öle, die für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Ihre getrockneten Blüten werden zu Lindenblüten-Tee verarbeitet und bei fieberhaften Erkältungen, Husten und Nervosität eingesetzt.

Junge, weiche Lindenblätter sind essbar und haben einen milden Geschmack. Sie lassen sich wunderbar zu einem Salat verarbeiten.

Lindenholz wird vor allem bei der Bildhauerei, der Schnitzerei und der Drechslerei verwendet.

Wie unterscheiden sich Sommer- und Winterlinde?

Wuchsverhalten:

Beide Arten wachsen schnell und können mit bis zu 30-40m sehr große Bäume werden.

Da die Sommerlinde einen größeren Lichtbedarf hat, bildet sie eine dichtere Krone aus als die Winterlinde.

Blätter:

Hauptunterscheidungsmerkmal und am besten zum Bestimmen geeignet sind die Blätter.

Bei der Sommerlinde sind sie beidseitig samtig behaart und mit 8-12cm größer als die der Winterlinde. Sie sind gleichmäßig grün und weisen an der Unterseite weißliche Achselbärte auf, die sich im Spätsommer bräunlich färben.

Die Blätter der Winterlinde sind nur 4-7 cm lang und haben eine ledrige, unbehaarte Oberfläche. Die Unterseite hat im Gegensatz zur Oberseite eine hellere, blau- bis graugrüne Farbe.

Auf der unteren Seite des Blattes sind braune Achselbärte zu sehen.

Blüten und Früchte:

Der Blühbeginn setzt bei beiden Bäumen im Juni ein, bei der Sommerlinde allerdings etwa 10-14 Tage früher.

Die Blütenstände der Winterlinde sind mit 5-11 weißlichen Blüten üppiger besetzt als die der Sommerlinde. Bei ihr sind es nur 2-5 weißlich-grünliche Blüten.

Dafür sind die Früchte der Sommerlinde größer und holziger während die der Winterlinde kleiner und weicher sind und sich leicht zerdrücken lassen.

Silberlinde – Tilia tomentosa

Im Lietzenseepark sind ebenfalls einige Exemplare der Silberlinde zu finden.

Diese Art der Linde hat silbrig-helle Blattunterseiten und stammt ursprünglich aus dem Balkan und der Türkei.

Sie verträgt ebenso starke Hitzeperioden und Trockenheit wie tiefe Fröste und reagiert unempfindlich auf Luftverschmutzungen. Diese Eigenschaften machen sie zu einem geeigneten Stadtbewohner, der auch mit den Folgen des Klimawandels gut zurecht kommen kann.

Ein besonderer Trick der Silberlinde, um mit Hitze klarzukommen, ist das Drehen der hellen Blattunterseiten nach oben in Richtung der Sonne. So wird die Sonnenstrahlung reflektiert und der Baum bleibt etwas kühler.

Die Silberlinde blüht etwas später als ihre Verwandten, im Juli bis August, und der sehr zuckerhaltige Nektar ist bei Bienen und Hummeln besonders beliebt. Es kann zu regelrechten Konkurrenzkämpfen unter ihnen kommen, denn je später im Jahr, desto begrenzter wird das Nahrungsangebot für die Insekten. Es wird vermutet, dass dies der Grund für die häufig unter Silberlinden zu findenden toten Hummeln und Bienen ist. Die Tiere verhungern einfach, da es nicht genug Nektar für alle gibt.