Jüngling mit Speer

Plastik

Details

Standort Lietzenseepark Nord
Uferplatz auf der Kreuzung von Ufer-, Mittel und Böschungsweg
Jahr 1937/40
Künstler  Bernhard Bleeker (1881 – 1968)

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Informationen

Kleine Geschichte

Die Bronze-Statue „Jüngling“ oder auch „Jüngling mit Speer“ zeigt eine klassische Akt-Darstellung eines jungen Mannes auf einem einfachen Sockel aus Kunststein. Mit leicht gesengtem Kopf blickt er in Richtung Boden. In der rechten Hand hält er einen Speer, der vom Boden bis über Kopfhöhe ragt. Bleeker wurde bereits 1935 als Stiftung von Dr. Pröbst mit dieser Statue beauftragt. Dessen Sohn Erich, ein Schüler des Bayerischen Internats Neubeuerns, war im März 1935 verstorben. Zu seinem Gedächtnis wurde die Statue konzipiert und steht noch heute in Neubeuern (allerdings mit dem Speer in der linken Hand). Von dieser Jünglingsgestalt fertigte Bleeker eine kleine Statuette, die noch heute als Erich-Pröbst-Wanderpreis an Schüler mit herausragenden schulischen und sportlichen Leistungen im Internat Neubeuern vergeben wird.

Ein Guss wurde 1940 in der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München ausgestellt, ein Guss steht im Luisenpark in Mannheim mit einer Inschrift im Sockel in Gedenken an alle Opfer des ersten Weltkrieges.

Als der Lietzenseepark nach dem zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren wieder hergestellt wurde, wurde diese Statue an den Stellplatz des verschwundenen Lenoren-Denkmals aufgestellt. Der Speer wurde mehrmals entwendet und ersetzt, bis schließlich auf einen Ersatz verzichtet wurde. Der „Jüngling“ wird regelmäßig von Unbekannten bekleidet, mit Accessoires versehen oder bemalt.

Über den Künstler

Bernhard Bleeker war Medailleur, Maler und Bildhauer. Nach einer Steinmetzlehre in Münster und München studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er ab 1922 als ordentlicher Professor lehrte.

1928 erhielt Bleeker den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst. Wegen seiner zahlreichen Arbeiten für die NSDAP in einem deren Propaganda angepassten Stil nach 1933 wurde Bleeker 1945 seines Lehramts an der Akademie enthoben. Nach seiner Entnazifizierung als sogenannter „Mitläufer“ konnte er seine Arbeit wieder aufnehmen und erhielt 1961 die Ehrenmünze der Stadt München.

Zu seinem Werk gehören viele Portraitbüsten (z.B. Friedrich Ebert, 1927), Medaillen, Brunnen und Denkmale. Am Anfang seiner künstlerischen Laufbahn schuf er Werke im Stil des Neobarock entwickelte dann einen klassischen Ansatz und schuf sowohl naturalistische als auch impressionistische und expressionistische Werke. Das Kriegerehrenmal der „Tote Soldat“ (1921-1924) im Münchner Hofgarten gilt als sein Hauptwerk.

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